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Der Wankelmotor unterscheidet sich grundsätzlich von den konventionellen Verbrennungsmotoren. Beim konventionellen Motor bewegt sich ein Kolben
in einem Zylinder auf und ab. An einem Ende liegt die Brennkammer, am anderen die Kurbelwelle. Die Auf- und Abbewegungen und die Drehungen der Kurbelwelle sorgen für teilweise starke Vibrationen. Ein weiterer Nachteil liegt in den
vielen beweglichen Teilen dieser Motoren. Anders sieht das beim Wankelmotor aus. Während ein normaler Viertakter für zwei Umdrehungen der Kurbelwelle vier Arbeitstakte braucht, schafft der Wankelmotor alle vier Takte bei einer
Umdrehung. Es gibt keine gewöhnlichen Kolben, sondern einen dreieckigen Drehkolben. Der Drehkolben rotiert in einem Motorblock, dem sogenannten Stator. Dadurch, dass die drei Ecken des Rotors stets Kontakt zu den Statorwänden
haben, entstehen Hohlräume. Diese verändern ihre Form während der Drehung. Ansaugen, Verdichten, Zünden, Ausstoßen, dass sind die vier Takte die dort stattfinden. Es gab viele Firmen, die Lizenzen erwarben bzw. Fahrzeuge mit den
unterschiedlichsten Wankelmotor bauten, wie z.B. Mercedes, Citroen, Hercules, Suzuki, Norton, van Veen und auch Mazda. Aber nur Mazda blieb dem Wankelmotor treu. Der Wankelmotor fand in diversen Modellen seinen Einsatz. Mazda
hat die Lizenzvereinbarung für den Bau eines Wankelmotors im Jahre 1961 unterschrieben. 1963 wurde bereits ein Prototyp getestet. Der Motor hatte zwei Scheiben, also je zwei Statoren und Rotoren. Dies bewirkte eine spürbare
Reduzierung der Vibrationen. Bereits ein Jahr später stand die Markterprobung an. In Tokio präsentierte Mazda anlässlich des Autosalons den Cosmo 110S, der dann ab 1967 in Serie gefertigt wurde. Der Wankelmotor des Cosmo 110S
hatte zunächst 70 PS und erreichte damit eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 160 km/h. Nach dem Cosmo 110S setzte Mazda den Wankelmotor in Großserienautos wie z.B. im R100, R130 , RX-2, RX-3, RX-4 und RX-5 ein. In weiteren
Fahrzeugen kam der Wankelmotor zum Einsatz, teils zu Testzwecken: RX-01, RX-500, Eunos Cosmo, Pickup, Parkway, Roadpacer, Luce Legato, Luce Cosmo, Luce RE. Der rassige Sportwagen RX-7 SA2 wurde 1978 von Mazda vorgestellt. Unter
der Haube des RX-7 SA2 arbeitete ein Zweischeiben-Wankelmotor mit einem "Hubraum" von 2x573 cm3. Während der RX-7 SA2 in Japan mit 130 PS ausgeliefert wurde, lag die Leistung bei den Fahrzeugen für den Europa- und
USA-Markt bei 105-115 PS. Diese ließen eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h zu. Auf vielen Rennstrecken in den USA und in Europa machte sich der RX-7 einen Namen, besonders die Versionen mit Turbolader. Der englische
Rennfahrer Vic Elford bewegte den wohl populärsten RX-7 SA2. Bestückt mit einem Turbolader von Garret Research brachte der RX-7-Umbau satte 160 PS auf die Straße. Vom Mazda RX-7 SA2 wurden über 472.000 Exemplare gebaut. |